- Vorläufige Zahlen bestätigt
- Gesteigerter Auftragseingang und guter Start ins laufende Geschäftsjahr
- Breite Prognosespanne aufgrund hoher Unsicherheit
Elsoff, 30.04.2021 – Die Plan Optik AG veröffentlicht heute den Geschäftsbericht und bestätigt die Ende März veröffentlichten vorläufigen Zahlen. In einer absoluten Sondersituation gelang es nicht nur ein gutes Umsatzniveau zu bewahren und das Ergebnis im zweiten Halbjahr deutlich zu stabilisieren, sondern darüber hinaus wurde die strategische Ausgangsposition für die künftige Entwicklung weiter verbessert. Finanziell ist der Konzern sehr solide aufgestellt, der operative Cashflow war im Berichtszeitraum deutlich positiv und die ohnehin hohe Eigenkapitalquote verbesserte sich nochmals.
„Nach den zwei erfolgreichen Jahren 2018 und 2019 bedeutet das abgelaufene Jahr rein zahlenmäßig betrachtet einen Rückschlag. Blicken wir jedoch auf die übergeordnete strategische Entwicklung, so fällt das Urteil anders aus. Dass wir trotz andauernder Pandemie und dem von hoher Unsicherheit geprägten Marktumfeld weiter investieren, Entwicklungsprojekte ausbauen und allgemein verstärkt auf neue Technologien setzen, zeigt zum einen, dass wir unsere Rolle als Innovationsführer ernst nehmen und ist zum anderen Beleg für die gute Aufstellung und Krisenfestigkeit, die wir uns erarbeitet haben. Dass bereits im zweiten Halbjahr 2020 wieder ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet wurde, stimmt uns zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr“, kommentiert Vorstand Michael Schilling Lage und Aussichten des familiengeführten Mittelständlers.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Die Umsatzerlöse im Konzern verringerten sich im Vorjahresvergleich um 5,3% von EUR 8,91 Mio. auf EUR 8,43 Mio. Besonders betroffen war das Geschäft der im Bereich Mikrofluidik tätigen Tochtergesellschaft MMT GmbH. Wesentliche Medizintechnik-Kunden reduzierten ihre Abrufe pandemiebedingt deutlich, was sich bei der MMT GmbH in einem Umsatzrückgang um über 50% auf EUR 1,17 Mio. (2019: EUR 2,53 Mio.) niederschlug. Dies machte sich auch bei der Plan Optik AG in einem Umsatzrückgang um 6,5% auf EUR 8,03 Mio. bemerkbar (2019: EUR 8,59 Mio.). Bereinigt um interne Umsätze konnte der auf AG-Ebene gebündelte Bereich Mikrosystemtechnik jedoch einen klaren Umsatzzuwachs verzeichnen. Auch die Little Things Factory GmbH konnte trotz des schwierigen Umfelds zulegen und steigerte die Umsatzerlöse um 15,3% auf EUR 0,39 Mio. (2019: EUR 0,34 Mio.). Die POH Termeló és Kereskedelmi Kft. erzielte im Geschäftsjahr 2020 Umsätze in Höhe von EUR 0,14 Mio., 2019 waren hier noch keine wesentlichen Ergebnisbeiträge angefallen. Aufgrund der negativ beeinflussten Geschäftsentwicklung bei der MMT GmbH verschob sich der anteilige Konzernumsatz in Richtung Mikrosystemtechnik. Bereinigt um innerhalb der Gruppengesellschaften getätigte Geschäfte entfielen rund 82% (2019: 68%) der Konzernumsätze auf den in der AG gebündelten Bereich Mikrosystemtechnik und rund 18% (2019: 32%) auf den Bereich Mikrofluidik.
Kostenseitig konnte der Absatzrückgang im Berichtszeitraum auch aufgrund mehrerer Sonderfaktoren nicht kompensiert werden, im zweiten Halbjahr war aber wieder eine gewisse Normalisierung zu beobachten. Insgesamt rutschten die Ergebniskennzahlen im Geschäftsjahr 2020 allerdings größtenteils ins Minus. Lediglich das EBITDA lag im Berichtszeitraum mit EUR 0,42 Mio. im positiven Bereich, blieb jedoch deutlich unter dem Vorjahreswert (2019: EUR 1,49 Mio.). Das EBIT belief sich auf EUR -0,24 Mio. (2019: EUR 0,84 Mio.) und das Ergebnis vor Steuern (EBT) auf EUR -0,31 Mio. (2019: EUR 0,78 Mio.). Unter dem Strich stand im Geschäftsjahr 2020 ein Konzernperiodenergebnis in Höhe von EUR -0,22 Mio. (2019: EUR 0,52 Mio.).
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war wie im Vorjahr positiv und belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 0,92 Mio. (2019: EUR 0,37 Mio.). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen eine Folge der stichtagsbedingten Abnahme der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Vermögensgegenstände. Der negative Gesamtcashflow nach Investitions- und Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR -0,17 Mio. (2019: EUR -0,18 Mio.) ist auf die erheblichen Investitionen in das Anlagevermögen sowie die planmäßige Tilgung von Krediten zurückzuführen. Der Finanzmittelfonds zum 31.12.2020 belief sich auf EUR 2,07 Mio. (31.12.2019: EUR 2,24 Mio.). Die ohnehin solide Eigenkapitalquote verbesserte sich zum 31.12.2020 auf 72,3% (31.12.2019: 68,7%).
Ausblick
Mit dem Aufbau eines neuen Standorts zur Fertigung der Waferbasis wurde die Zwei-Säulen-Strategie aus der Entwicklung neuer, innovativer Produkte in Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern einerseits, sowie dem Vertrieb von Standard-Wafern andererseits, auch 2020 weiter vorangetrieben. 2021 beabsichtigt die Plan Optik Gruppe, noch stärker auf neue Technologien zu setzen und entsprechende Entwicklungsprojekte zum Nutzen der Kunden zügig umzusetzen. Zum Ausbau des technologischen Vorsprungs wird ein ambitioniertes Investitionsprogramm verfolgt. Das im Februar 2021 erhaltene langfristige Investitionsdarlehen der KfW unterstreicht die Bestrebungen und erhöht den finanziellen Spielraum. Im Vordergrund steht insbesondere die Lasertechnik, die sich rasant weiterentwickelt und dazu beiträgt, Prozesszeiten zu reduzieren und Genauigkeiten zu verbessern.
Der Auftragseingang summierte sich Ende 2020 im Konzern auf EUR 9,4 Mio. (2019: EUR 9,1 Mio.) und auch das Geschäftsjahr 2021 hat für Plan Optik ordentlich begonnen. Insbesondere wesentliche Medizintechnik-Kunden der MMT GmbH haben ihre Bestellungen ab dem zweiten Quartal wieder an das Vorkrisenniveau angepasst. Als Folge wird wie zuvor schon bei der LTF GmbH auch bei der MMT GmbH die Kurzarbeit beendet. Lediglich bei der Plan Optik AG ist noch ein Teil der Mitarbeiter betroffen. Bremsend wirken hier die Kapazitätsprobleme der Automobilindustrie infolge der anhaltenden Lieferengpässe von Halbleitern.
Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und deren schwer abschätzbarem weiteren Verlauf, geht der Vorstand aus heutiger Sicht auch für das Geschäftsjahr 2021 von einer unsicheren Entwicklung des Konzernumsatzes aus und rechnet mit einer Spanne von EUR 7,6 Mio. bis EUR 9,3 Mio. Die EBIT-Marge ist dabei abhängig vom erzielten Umsatzvolumen. Bei einem rückläufigen Umsatz dürfte das EBIT erneut leicht negativ ausfallen, während im oberen Bereich der Umsatzprognose unter Berücksichtigung eines möglichen Anstiegs der Materialkosten und anhaltenden Preisdrucks eine EBIT-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich realistisch erscheint. Mit Vorlage der Halbjahreszahlen wird die Gesellschaft die recht breite Prognosespanne für die Umsatzentwicklung und die EBIT-Marge konkretisieren.
Der vollständige Geschäftsbericht ist hier abrufbar.
Kontakt: Plan Optik AG
Angelika Arhelger
Über der Bitz 3
D- 56479 Elsoff
Tel.: +49 (0) 2664 5068 10
investor.relations@planoptik.com
Über die Plan Optik AG
Als Technologieführer produziert die Plan Optik AG an Standorten in Deutschland und Ungarn strukturierte Wafer, die als aktive Elemente für zahlreiche Anwendungen der Mikro-Systemtechnik in Branchen wie Consumer Electronics, Automotive, Luft- und Raumfahrt, Chemie und Pharma unverzichtbar sind. Die Wafer aus Glas, Glas-Silizium oder Quarz werden in Durchmessern bis zu 300 mm angeboten. Wafer von Plan Optik bieten hochgenaue Oberflächen im Angström-Bereich (= zehnmillionstel Millimeter), die durch den Einsatz des eigenentwickelten MDF-Polierverfahrens erreicht werden. Mit den Tochtergesellschaften Little Things Factory GmbH und MMT GmbH ist Plan Optik zudem im Bereich der Mikrofluidik tätig und zählt hier zu einem der wenigen Anbieter von kompletten Systemen. Dieses Geschäftsfeld findet immer mehr Anwendungsmöglichkeiten etwa in der Medizin und Chemie und bietet so ähnlich hohes Wachstumspotenzial wie der Bereich des bisherigen Kerngeschäfts der Wafer-Technologie. Die Aktien der Plan Optik AG notieren im Freiverkehr (Basic Board) der Frankfurter Wertpapierbörse.