- Vorläufige Zahlen bestätigt
- Guter Auftragseingang, aber starke Unsicherheit durch Corona-Pandemie
- Konkreter Ausblick für das Gesamtjahr 2020 derzeit nicht möglich
Elsoff, 30.04.2020 – Die Plan Optik AG veröffentlicht heute den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2019. Dieser bestätigt die Ende März veröffentlichten vorläufigen Zahlen und die positive Gesamtentwicklung. Nach bereits ordentlichen ersten sechs Monaten konnten im zweiten Halbjahr sowohl Umsatz als auch Ertrag noch einmal deutlich gesteigert werden. Und das, obwohl das im ersten Halbjahr 2019 kurzfristig on-hold gesetzte Großprojekt im zweiten Halbjahr 2019 zwar wieder aufgenommen wurde, wesentliche Auslieferungen aber erst im ersten Quartal 2020 stattfanden.
„Die positive Gesamtentwicklung ist ein Resultat von Kostendisziplin und einer fortlaufenden Optimierung der Fertigung auf der einen sowie einer klaren Wachstumsstrategie auf der anderen Seite. Letztere steht auf zwei soliden Beinen, dies zeigen die wesentlichen Ereignisse im Geschäftsjahr 2019 ganz deutlich. Das erste Standbein ist dabei die Entwicklung neuer komplexerer Anwendungen und eigenständiger Produkte zur Vermeidung des steigenden Margendrucks. Hier arbeitete Plan Optik 2019 etwa an neuartigen Produkten im Bereich Cu-Interposer und Glass-Boards für 5G-Antennen, Touch-Panels oder endoskopische Instrumente. Zweites Standbein ist das wachsende Geschäft mit Standardwafern. Mit dem Start des Onlinevertriebs für standardisierte Wafer und der Schaffung eines Standorts in Ungarn für die Herstellung der entsprechenden Basisprodukte wurden auch hier im Geschäftsjahr 2019 wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen und wirtschaftlichen Geschäftsausbau geschaffen“, kommentiert Vorstand Michael Schilling Lage und Aussichten des familiengeführten Mittelständlers.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Die Umsatzerlöse im Konzern stiegen im Vorjahresvergleich um 7,4% von EUR 8,30 Mio. auf EUR 8,91 Mio. Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen) verbesserte sich auf EUR 9,42 Mio. (2018: EUR 8,51 Mio.). Sowohl der auf AG-Ebene gebündelte Bereich Mikrosystemtechnik als auch die beiden im Bereich Mikrofluidik tätigen Tochterunternehmen Little Things Factory GmbH und MMT GmbH trugen im Berichtszeitraum zur positiven Entwicklung bei. So erhöhten sich die Umsätze des Mikrosystemtechnikgeschäfts um 8,5% auf EUR 8,59 Mio. (2018: EUR 7,91 Mio.). Bei der POH Termeló és Kereskedelmi Kft. sind dabei in 2019 noch keine Ergebnisbeiträge angefallen. Im Bereich Mikrofluidik konnte die MMT GmbH ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2019 nochmals steigern. Die Umsatzerlöse erhöhten sich hier um 10,3% auf EUR 2,53 Mio. (2018: EUR 2,29 Mio.). Die Little Things Factory GmbH erzielte stabile Umsatzerlöse in Höhe von EUR 0,34 Mio. (2018: EUR 0,37 Mio.). Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Teil der Einzelumsätze auf Konzernebene konsolidiert wird. Bereinigt um diesen Effekt entfielen rund 68% (2018: 69%) der Konzernumsätze auf den Bereich Mikrosystemtechnik und rund 32% (2018: 31%) auf den Bereich Mikrofluidik.
Die positive Ergebnisentwicklung ist ein Resultat der Konzernstrategie, verstärkt eigene Produkte für komplexere Anwendungen zu entwickeln. Aufgrund des Zusammenspiels von wachsenden Umsätzen und unverändert niedrigen Aufwendungen verbesserten sich die Ergebniszahlen gegenüber dem Vorjahr deutlich. So stieg das EBITDA im Vorjahresvergleich von EUR 1,12 Mio. auf EUR 1,49 Mio., einhergehend mit einer auf den Konzernumsatz bezogenen EBITDA-Marge von 16,8% (2018: 13,5%). Das EBIT verbesserte sich auf EUR 0,84 Mio. (2018: EUR 0,45 Mio.); die EBIT-Marge stieg auf 9,5% (2018: 5,5%). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf EUR 0,78 Mio. (2018: EUR 0,41 Mio.). Unter dem Strich stand im Geschäftsjahr 2019 ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von EUR 0,52 Mio. (2018: EUR 0,25 Mio.).
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war wie im Vorjahr positiv und belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 0,37 Mio. (2018: EUR 0,83 Mio.). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen eine Folge des stichtagsbedingten Anstiegs der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Vermögensgegenstände. Der negative Gesamtcashflow nach Investitions- und Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR -0,18 Mio. (2018: EUR 1,1 Mio.) ist auf die erheblichen Investitionen in das Anlagevermögen (EUR 1,04 Mio.) zurückzuführen. Der Finanzmittelfonds zum 31.12.2019 belief sich auf EUR 2,24 Mio. (31.12.2018: EUR 2,42 Mio.). Die Bilanzstruktur des Konzerns ist mit einer Eigenkapitalquote in Höhe von 68,7% (31.12.2018: 70,2%) weiterhin sehr solide.
Ausblick
Das Geschäftsjahr 2019 zeigt, dass Plan Optik gut aufgestellt ist, um vom Marktwachstum im MEMS-Bereich zu profitieren. Die Produktion in Ungarn ist im Februar 2020 wie geplant angelaufen und zeigt erste Erfolge.
Mit wachsender Ausbreitung des Coronavirus wurden infolge der drastischen Maßnahmen von Politik und Wirtschaft jedoch erste Bestellungen „on hold“ gesetzt. Umgekehrt ist beim innovativen Geruchsbeseitigungssystem AIRTUNE aufgrund der desinfizierenden Wirkung des Systems eine deutliche Zunahme an Bestellungen zu beobachten. Zudem beteiligt sich die Plan Optik Gruppe im kleinen Rahmen an Projekten zur Entwicklung besserer Corona-Testsysteme auf Basis von Biochips.
Insgesamt ist jedoch davon auszugehen, dass bei Andauern der derzeitigen Ausnahmesituation sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis deutlich unter den Vorjahreszahlen liegen werden. Mit der Einführung von Kurzarbeit für bestimmte Teilbereiche des Konzerns hat der Vorstand schnell reagiert. Zur besseren Planbarkeit der zukünftigen Entwicklungen steht die Gesellschaft in engem Kontakt mit Kunden, Geschäftspartnern und Behörden. Aufgrund der unklaren Wirtschaftslage verbunden mit sich täglich ändernden Maßnahmen und Prognosen liegen aktuell aber noch keine belastbaren Planungsdaten vor. Daher kann die Gesellschaft derzeit keinen konkreten Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 geben. Sobald sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder stabilisiert haben und eine belastbare Planung für das laufende Jahr möglich ist, wird die Plan Optik eine konkrete Prognose veröffentlichen.
Der vollständige Geschäftsbericht ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.planoptik.de im Bereich Investor Relations abrufbar.
Kontakt: Plan Optik AG
Angelika Arhelger
Über der Bitz 3
D-56479 Elsoff
Tel.: +49 (0) 2664 5068 10
investor.relations@planoptik.com
Über die Plan Optik AG
Die Plan Optik AG produziert als Technologieführer strukturierte Wafer, die als aktive Elemente für zahlreiche Anwendungen der Mikro-Systemtechnik in Branchen wie Consumer Electronics, Automotive, Luft- und Raumfahrt, Chemie und Pharma unverzichtbar sind. Die Wafer aus Glas, Glas-Silizium oder Quarz werden in Durchmessern bis zu 300 mm angeboten. Wafer von Plan Optik bieten hochgenaue Oberflächen im Angström-Bereich (= zehnmillionstel Millimeter), die durch den Einsatz des eigenentwickelten MDF-Polierverfahrens erreicht werden. Mit seinen Tochtergesellschaften Little Things Factory GmbH und MMT GmbH ist Plan Optik zudem im Bereich der Mikrofluidik tätig und zählt hier zu einem der wenigen Anbieter von kompletten Systemen. Dieses Geschäftsfeld findet immer mehr Anwendungsmöglichkeiten etwa in der Medizin und Chemie und bietet so ähnlich hohes Wachstumspotenzial wie der Bereich des bisherigen Kerngeschäfts der Wafer-Technologie. Die Aktien der Plan Optik AG notieren im Freiverkehr (Basic Board) der Frankfurter Wertpapierbörse.